Wofür brennt deine Seele?
Solange dieses fundamentale Bedürfnis nicht erfüllt ist, werden wir einen inneren Mangel spüren
Es gibt keinen wirklichen Ersatz für das, was die Seele will
Die fehlgeleitete Suche - Wenn der Verstand das Ziel definiert
Aber woran erkennen wir, dass wir einer mentalen Fährte folgen?
Wofür die Seele brennt
Um dies zu beantworten, müssen wir in uns hinein horchen. Achtsam sein, um herauszufinden, was uns wirklich erfüllt und begeistert.
Aber da gibt es noch dieses intensive drängende Wollen unseres Verstandes, welches das leise seelische Wollen oftmals lautstark übertönt.
Wie können wir also zwischen dem, was unsere Seele will, und dem lauten Wollen unseres Verstandes unterscheiden?
Wofür meine Seele brannte
Ich möchte mit einer persönlichen Erfahrung beginnen. Meine Seele brannte für die Liebe – ich wollte die Liebe leben.
Aber das wusste ich anfangs noch gar nicht.
Es sollte dauern, bis ich erkannte, was ich wirklich wollte.
Dazwischen lagen einige Beziehungen. Beziehungen, die weniger dazu geeignet waren, die Liebe zu leben, sondern mehr dazu bestimmt waren, mir aufzuzeigen, was ich wirklich wollte. Denn das, was ich anfangs dachte, dass ich brauchen würde, war es nicht.
Meine anfängliche Suche war geprägt von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Es waren „fremde Ziele“, denen ich folgte, aber nicht meine eigenen.
In jenen Phasen, in denen ich keine Beziehung hatte, rückte die Erfüllung dieses Bedürfnisses in weite Ferne.
Ich versuchte mich vor dieser inneren Leere, die damit einherging, abzulenken. So machte ich eine Weltreise und investierte viel in meine Aus- und Weiterbildungen. Immerhin lernte ich einiges von der Welt kennen und schloss dadurch ein Studium ab.
Aber insgeheim war mir damals bereits klar, dass ich mich selbst ein wenig belog. Denn egal welche Sachen ich auch machte, wie toll diese auch immer auf andere wirken sollten, so wirklich erfüllend fühlte sich all dies für mich nicht an.
Heute kann ich sagen: Nichts treibt uns so sehr an, wie ein „unerfülltes Leben“. Es gleicht einem inneren Motor, der uns ständig weiter drängt. Wir kommen nicht zur Ruhe, solange wir nicht erreichen, was wir wirklich suchen.
Es dauerte also und es bedurfte einiger Arbeit an mir selbst, bis ich bereit war einen Mann kennen zu lernen, mit dem ich diese Liebe leben konnte.
Mit diesem Mann war es anders. Bereits das kennen lernen und später die Beziehung verlief völlig anders als meine bisherigen Beziehungen.
Und auf einmal hatte ich die Möglichkeit, diese Liebe, die ich so sehr gesucht hatte, zu leben. Dieses Mal war es mühelos, einfach, leicht, völlig natürlich und selbstverständlich.
Wir kommen zur Ruhe
Bei ihm hatte ich das Gefühl angekommen zu sein und das erste Mal wurde es ganz ruhig in mir.
Anfangs glaubte ich, dass das “Empfinden endlich angekommen zu sein” etwas mit ihm zu tun hätte. Ich dachte: “Er wäre es, bei dem ich angekommen war”. Erst später verstand ich, dass sich dieses Gefühl des Ankommens viel mehr darauf bezog, dass ich bei meinem wahren Bedürfnis angekommen war.
Noch heute bin ich unsagbar dankbar dafür, dass ich das leben und erleben durfte, wonach ich mich so lange gesehnt hatte.
Zu meinem Erstaunen wurde es damit generell ruhiger in mir.
Am Anfang dachte ich noch ein wenig naiv, dass diese Beziehung jetzt für immer in dieser Form bleiben müsste.
Das war natürlich nicht der Fall.
Und dennoch änderte sich dadurch nichts mehr. Denn jetzt, wo ich dieses Lieben einfach nur leben und voll und ganz auskosten durfte, hatte sich diese innere unangenehme Leere, die ich als Mangel empfand, in mir gelöst.
Im Unterschied zur
unguten Leere, also zu jener Leere, die uns aufzeigt, dass etwas Elementares fehlt,
gibt es auch eine innere Leere, in der nichts fehlt und die uns erfüllt.
Es gibt keinen wirklichen Ersatz für das, was die Seele will
Erst ab diesem Zeitpunkt wurde mir in aller Deutlichkeit bewusst, wie sehr mich dieses unerfüllte Bedürfnis danach „die Liebe einfach nur zu leben“ auf meinem bisherigen Lebensweg begleitet und beeinflusst hatte.
Denn egal, was auch immer ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht hatte, es war nur ein Ersatz. Ein Versuch, diese innere ungute Leere mit etwas anderem zu füllen.
Erst ab dem Zeitpunkt, wo ich das, was ich wirklich wollte, auch leben konnte und durfte, erfuhr ich eine wahrhafte Befreiung.
Die innere Gebundenheit daran - die Liebe leben zu wollen - löste sich, und das erste Mal fühlte ich mich wirklich innerlich frei.
Es hatte Jahre gedauert, bis mir klar geworden war, was mir wirklich wichtig war und danach dauerte es noch einmal, bis ich das auch leben und erleben durfte.
Die ungute innere Leere
Tief in uns spüren wir, dass etwas Fundamentales fehlt.
Mein wahres Bedürfnis war mir lange Zeit nicht bewusst.
Als es mir endlich bewusst wurde, ließ es sich nicht so rasch umsetzen und leben. Folglich wurde ich ständig darauf zurückgeworfen, dass in meinem Leben etwas Fundamentales fehlte.
Solange wir nicht leben, was unsere Seele will, werden wir eine ungute innere Leere verspüren, welche mit herkömmlichen Erfolgen nicht zu stillen ist.
Dann ist es egal, wie erfolgreich wir in der äußeren Welt gerade sind,
wir werden eine gewisse Unzufriedenheit in uns verspüren,
wir spüren, dass uns etwas Wichtiges fehlt,
egal wie perfekt unser Leben auch erscheinen mag, die ungute innere Leere löst sich dadurch nicht,
wir verlieren zunehmend unsere Begeisterung für dieses Leben.
Solange sich das, was unsere Seele will, nicht erfüllt, kommen wir nicht zur Ruhe.
Diese unerfüllte und ungute Leere wird uns - wenn wir offen sind und uns spüren, bekommen wir diese auch mit - immer weiter vorantreiben.
Die fehlgeleitete Suche – Wenn der Verstand das Ziel definiert
Da unsere erste Suche üblicherweise über den Verstand läuft, suchen wir Ziele, die unserem Verstand gefallen.
So richtet sich unsere erste Suche meist darauf, was uns als erstrebenswert scheint, was uns hervorhebt und zu etwas Besonderem macht. Denn besonders zu sein, ist etwas, dass unserem Verstand auch besonders gut gefällt.
So suchen wir den „perfekten Partner“, eine Traumbeziehung, das perfekte Haus, Erfolg, Geld, Macht, gutes Aussehen, Glückseligkeit, immerwährende Freude, Erleuchtung und so weiter.
Der Verstand gaukelt uns vor: „Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, dann wird alles gut sein! Dann kommen wir endlich an!“
Aber woran erkennen wir, dass wir einer mentalen Fährte folgen?
Verstandesziele sind nie klein.
Aus dem Buch des bewusst seins, Seite 128: „…. Das „Ich“ will sich beweisen, sich hervorheben, am besten berühmt werden und in Erinnerung bleiben. Das vergängliche „Ich“ wird viel dafür tun, um nicht völlig in Vergessenheit zu geraten. Es möchte unsterblich werden.“
Unser Verstand liebt das Große, das Besondere und so werden wir auch eine Weile brauchen, um ein mentales Ziel zu erreichen.
Im Gegensatz dazu ist das, was unsere Seele will, weder besonders noch sonderlich spektakulär. Aber das wissen wir anfangs nicht.
Dass wir uns in einer mentalen Suche verstrickt haben, merken wir häufig erst dann, wenn wir dieses große Ziel erreicht haben. Dann haben wir den Traumpartner gefunden, haben Erfolg, Macht, das Studium beendet und so weiter, aber so wirklich erfüllt, zufrieden oder glücklich sind wir nicht.
Wir sind vielleicht ein wenig stolz darauf, dieses Ziel erreicht zu haben, fühlen uns gut, weil wir es geschafft haben, oder weil unser Ehrgeiz Futter bekommen hat, aber die ungute innere Leere bleibt uns erhalten.
Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Suche beginnt und der Verstand ein neues Ziel definiert.
Über mentale Ziele erreichen wir keine inneren Ruhe
Mentale Ziele
schaffen lediglich ein Drängen in uns, dieses Ziel zu erreichen.
Haben wir ein mentales Ziel erreicht, stellt sich heraus, dass es nicht wirklich zufriedenstellend ist.
Ein mentales Ziel bringt uns nie endgültig ins Ziel.
Es werden nur weitere Ziele erschaffen, denen wir folgen können.
Das liegt nicht daran, das wir etwas falsch machen würden, sondern an der Funktionsweise unseres Verstandes.
Unser Verstand wird nicht still werden, er wird höchstens noch mehr wollen.
Folgen wir mentalen Zielen wird unser Verstand nicht ruhig. Er drängt lediglich weiter, nach mehr und immer noch mehr!
Diese desillusionierende Erfahrung über Verstandesziele habe ich gemacht, als ich in Australien gelandet bin. Ich dachte wirklich, wenn ich erst einmal in Australien gewesen bin, dann…. Siehe dazu den Beitrag Psyche und Bewusstsein.
Befinden wir uns auf einer mentalen Fährte, werden wir nicht ankommen, auch wenn wir das Ziel erreichen.
Es wird uns lediglich weiter drängen. Dann gibt es ein nächstes Ziel, dem wir nachlaufen. Abermals in dem Glauben, dieses Ziel sei jetzt das Richtige, jenes Ziel, dass uns wirklich zum Ende unserer ruhelosen Reise bringt.
Doch in Wahrheit werden wir dieses Ankommen nie erleben. Kommen wir bei einem Verstandesziel an, entspringt dem nur ein nächstes, noch größeres und herausforderndes Ziel. Denn unser Verstand liebt Herausforderungen.
Was die Seele will ist das, was uns wirklich nährt
Jetzt ist das, was unser Innerstes, was unsere Seele will, aber leider nichts Großartiges.
Nichts, was einen Verstand befriedigen würden.
Viel mehr sind es die kleinen Momente, in denen wir eine Verbindung spüren, die uns eine wahrhaftige innere Befriedigung verschaffen.
Üblicherweise sind es Zeiten, in denen wir ehrlich und unmittelbar mit anderen, mit Tieren oder mit der Natur in Kontakt treten. Solche Momente erfüllen und nähren uns.
Aber das ist nicht alles. Wenn ich Personen frage, was sie nährt, wo sie sich gestärkt und lebendig fühlen, bekomme ich Antworten wie:
Wenn ich
einfach nur das Leben oder die Liebe lebe,
neue Erfahrungen machen und mich weiterentwickeln kann,
anderen helfe, andere unterstütze oder umsorge,
mein Wissen vermitteln und andere lehren kann,
in der Natur bin und mit natürlichen Materialen, wie Holz, arbeiten kann,
kreativ sein kann, wenn ich schreibe, male, bastle,
singe, musiziere, tanze,
anderen eine Freude bereite,
mit Kindern oder Tieren Zeit verbringe,
andere auffangen, trösten und begleiten kann,
Konflikte lösen und Frieden herstellen kann und so weiter
Da gibt es etwas, das uns wirklich erfüllt, dass uns Energie gibt und nicht Energie raubt.
Es sind nicht die großen Sachen, die uns innerlich bereichern. Die großen Dinge gehören zum Verstand.
Geht es darum, was unsere Seele wirklich will, geht es üblicherweise darum,
etwas zu erfahren,
zu erleben oder
in irgendeiner Form auszudrücken.
Bei mir ist es mittlerweile das Schreiben, das mich begeistert. Schreiben ist viel mehr als nur ein Hobby für mich. Es ist das, was in mir aus tiefsten Herzen zum Ausdruck gebracht werden will und was mir eine unsagbare Freude bereitet.
Die Desillusionierung
Erkennen wir, wofür sich unsere Seele begeistert, geht dies meist mit einem gewissen Maß an Desillusionierung einher.
Dann fällt der Vergleich zwischen dem, was unsere Seele will und dem, was wir machen, meist nicht so günstig für die Seele aus.
Wir merken, wie viel Energie wir in Ziele verschwenden, die uns im Grunde nicht viel geben.
Wir erkennen, wie weit wir uns von dem entfernt haben, was wir wirklich wollen oder wofür wir da sind.
Neue Wege gehen
Solange wir am Leben sind, ist es nicht zu spät. Es gibt immer etwas, was wir noch umsetzen, leben und erleben können.
Jetzt, in diesem Moment, können wir neue Wege beschreiten.
Das bedeutet nicht, dass wir unbedingt erfolgreich damit sein werden.
Das ist etwas, dass der Verstand will. Unser Verstand will nur Dinge tun, die irgendwie von sichtbarem Nutzen oder Erfolg gekrönt sind.
Doch folgen wir dem, was unsere Seele will, geht es weniger um die konkrete materielle Ebene. Es geht um ein inneres Erfüllt-Sein, um eine innere Fülle und diese kann, muss aber nicht zwangsläufig mit einer äußeren Fülle einhergehen.
Das, wofür meine Seele brennt, wird uns wahrscheinlich im herkömmlichen Sinne nicht unbedingt erfolgreich machen.
Aber wer benötigt schon einen äußeren Erfolg, wenn er innerlich erfüllt ist?
Ausblick
So schön es auch ist, wenn wir erkennen, was unsere Seele will, die Umsetzung dessen, ist oft gar nicht so einfach.
Mehr darüber in einem späteren Beitrag über unser Scheitern: „Woran wir wirklich scheitern“.
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Ein wunderbarer Beitrag mit einer schönen autobiographischen Anknüpfung.
Danke.
da wir geistige Wesen sind, die sich hier auf Planet Erde inkarnieren ...
durch meine mediale Ausbildung/Erfahrungen 2014/15/16/17 bei und mit Gordon Smith, konnte ich erfahren, dass wir geistige Wesen MIT einem Körper sind. Allerdings mit der allbekannten Amnesie, Beschränkung, eben dieses Leben wieder gewissermassen "neu" zu beginnen. Zumindest galt das bisher.
nun können "wir" mittlerweile wissen, dass wir am Ende einer Epoche angelangt sind und wir gerade mittendrin sind im Shift/Übergangszeit/Zeitenwandel
für mich ist/war die wichtigste Erkenntnis/Einsicht eben jene - Ich/Wir sind geistige Wesen mit Körpern. Wir sind Teil von Alles Was Ist. Und wir sind alle verschieden und darin gleichen wir uns.
Ich freue mich auf die kommende Zeit des grossen Übergangs zur Neuen Menschheit und auch wenn ich dieses Jahr 70 Erdenjahre zählen darf, möchte ich diese Übergangszeit voll und ganz erleben und auch mitwirken bei der Neugestaltung der Gesellschaftsstrukturen.
mit Gordon Smith konnte ich bereits 2020 übereinstimmen - ALLEINE die ErfahrungsErkenntnis ein geistiges Wesen MIT einem Körper zu sein macht den Weg frei (dafür brauchts keine Raiffeisenbanken) ....