Einfach nur „da sein“ – Teil 1 - „Erden“
Warum es für uns wichtig ist, uns körperlich in dieser Welt zu verankern
Woran erkennen wir, ob wir “da sind” oder ob wir “nicht da” sind?
Warum ist es so schwierig für uns, einfach nur “da zu sein”?
Was führt uns immer wieder fort? Fort vom Körper, fort von der Erfahrung und fort von diesem Moment? (PAID)
Woran erkennen wir, dass wir nicht “da sind”, dass wir bewusstseinsmäßig abwesend sind? (PAID)
Warum mentale Übungen, wie sich in der Welt verwurzeln oder sein Herz zu öffnen, zwar erfahrunsintensiv und interessant sind, aber nicht unbedingt förderlich für unsere Bewusstseinsentwicklung sind? (PAID)
Es gibt eine einfache Frage, die die alten Meister den Menschen gestellt haben, um diese innere Anwesenheit anzurufen … (PAID)
Warum es für uns wichtig ist, uns körperlich in dieser Welt zu verankern
Viele von uns sehnen sich danach, „mehr im Moment“ zu leben und wirklich präsent zu sein. Doch dieses einfache Dasein ist oft gar nicht so einfach.
Was bedeutet es eigentlich, wirklich da zu sein? Und was hilft uns dabei, wieder in die Verbindung mit unserem Körper – und damit mit dem gegenwärtigen Moment – zu finden?
In diesem Beitrag möchte ich eine erste Annäherung wagen. Es geht um das körperliche „Erden“, um das Wiederankommen in der Welt und im Hier und Jetzt.
Einfach nur „da sein“
Wenn wir schon in dieser Welt sind, ist es dann nicht auch günstig, in dieser Welt zu sein?
Wenn wir diese Erfahrung schon machen, ist es dann nicht günstig, sie auch wirklich zu machen?
Wenn wir schon dieses Gefühl haben, ist es dann nicht günstig, es auch zu fühlen?
Um unser Leben zu leben, um unser menschliches Sein zu erleben, müssen wir auch daran beteiligt sein, wir müssen “da” sein.
Bist du da?
Wenn Sie jetzt kurz innehalten und sich selbst die Frage stellen:
„Bin ich da?“
Wie lautet Ihre Antwort?
Bevor ich weiter auf dieses Thema eingehe, möchte ich kurz von einer kleinen Begebenheit aus meinem Leben erzählen. Sie hat mich gelehrt, was es heißt, plötzlich vollständig da zu sein, ohne Vorbereitung, ohne Entscheidung – ganz einfach, weil es keinen anderen Ort mehr gab, an dem ich hätte sein können.
Der Absturz
In meinen jungen Jahren war ich oft im Wald. An einen dieser Waldausgänge kann ich mich noch besonders gut erinnern.
Am Vortag hatte es geregnet. Das führte zu einer unheilvollen Verknüpfung
von einem nassen Waldboden, gepaart mit
meiner fehlenden Achtsamkeit.
Während ich am Rande eines Abhanges entlang lief, war ich gedanklich ganz woanders. So war es wohl wenig verwunderlich, dass ich ausrutschte. Meine Füße fanden keinen Halt mehr auf dem nassen Zweigen und Blättern und ich stürzte. Panisch versuchte ich noch mich irgendwo festzuhalten, aber da war nichts. Ich fiel in die Richtung des Abhanges und kullerte hinunter. Erst das Ende des Abhanges, als es flacher wurde, stoppte meinen Fall.
Da lag ich also. Geschockt und betreten sah ich auf meinen Körper. Glücklicherweise war mir nichts passiert. Ich blickte nach oben und sah, dass ich ziemlich tief gefallen war. Es würde wohl eine ordentliche Kletterei zurück nach oben werden.
Als ich aufstehen wollte, gaben meine Beine nach. Tief saß der Schrecken in mir und mein Körper begann unkontrolliert zu zittern. Nie wieder habe ich ein so massives körperliches Zittern erlebt wie an diesem Tag.
Als Kind war ich häufig in den Wäldern unterwegs, doch keine Walderfahrung ist mir so in Erinnerung geblieben wie diese. Und obwohl diese Begebenheit bereits lange zurück liegt, ist sie nach wie vor präsent. Möglicherweise liegt es daran, dass es wohl das erste Mal in meinem Leben war, in dem ich bewusst erfuhr, wie es war
einfach nur im Moment zu sein,
einfach nur im Körper zu sein,
einfach nur „da“ zu sein.
Damals war all dies ohne mein aktives Zutun geschehen. Die Gefahrensituation hatte mich aus meinen Gedanken herausgerissen und in den gegenwärtigen Moment hinein geschleudert.
Nun möchte ich Sie noch einmal fragen:
Sind Sie da?
Sind Sie gerade anwesend?
Und hat sich Ihre Antwort verändert oder ist sie gleich geblieben?
Woran erkennen wir, ob wir “da sind” oder ob wir “nicht da” sind?
Das, was wir als “anwesend” oder als “nicht anwesend” - also als abwesend - ansehen, wird unsere Antwort beeinflussen.
Bin ich da, wo mein Körper gerade ist?
Oder bin ich da, wo mein Bewusstsein gerade ist?
In diesem Beitrag werde ich primär über die körperliche Verankerung schreiben.
Doch wir haben nicht nur einen Körper, wir haben auch eine Psyche. Und so werde ich im nächsten Beitrag aufzeigen, wie wichtig es ist, dass wir auch psychisch anwesend und für uns da sind. Dazu werde ich eine kleine Übung beschreiben, die es uns erleichtert, psychisch für uns selbst da zu sein.
Ich bin da, da wo mein Körper gerade ist
Manche gehen davon aus, „ich bin da, wo ich körperlich bin – ich bin also anwesend, weil ich “körperlich” da bin.
Bin ich körperlich anwesend, dann bin ich auch an diesem Ort, bei diesem Menschen, in diesem Land oder bei diesem Geschehen. Dann werden wir nicht nur sagen: “Ich bin da”, sondern auch „Ich war da!“. Doch ob wir dann auch wirklich da waren, ist eine andere Geschichte. Siehe dazu auch einen älteren Beitrag von mir über: “Wahrnehmen, was ist” - oder einfach nur schauen.
Körperlich betrachtet mag es durchaus richtig sein und stimmen.
Doch jeder, der sich bereits einmal in seiner Beziehung gefragt hat, „ob der Andere gerade da ist“, weiß, dass eine körperliche Anwesenheit noch lange nicht bedeutet, dass die körperlich anwesende Person auch wirklich da ist, dass sie zuhört und uns wahrnimmt.
Die körperliche Anwesenheit sagt noch nichts darüber aus, wo wir uns innerlich gerade aufhalten. Also ob wir gerade innerlich anwesend sind oder nicht. Unsere innere Anwesenheit kann von unserer körperlichen Anwesenheit abweichen. Mehr darüber aber später.
Der Körper, unser Anker
Der Körper ist unsere Verankerung in diese Welt.
Mit einem Körper kommen wir in diese Welt und
mit dem Tod des Körpers verlassen wir diese Welt.
Unser Körper befindet sich immer im „gegenwärtigen Moment“.
Unser Körper ist nicht vorab schon einmal da,
oder kommt später mal vorbei.
Obwohl er die körperlichen Prozesse wie Atmen, Herzschlag oder Verdauung ausführt, ist er nicht zu beschäftigt, um da zu sein.
Er wird sich auch nicht aus dem gegenwärtigen Geschehen entfernen.
Der Körper ist einfach nur da wo er gerade ist.
Im Gegensatz zu unserem Körper sind wir aber nicht immer da, wo wir gerade sind.
Doch unabhängig davon, wo wir uns innerlich gerade herumtreiben, der Körper ist da und er bleibt da!
Der Körper ist unser Anker und damit auch die beste Orientierung, um wieder zurück in den gegenwärtigen Moment zu gelangen.
“Erden” - sich über den Körper in der Welt verankern
“Erden”,
also sich in dieser Welt wie
im gegenwärtigen Moment zu verankern
fällt uns leichter, wenn wir im Körper sind. Unser Körper befindet sich in dieser Welt, er existiert in diesem Moment. Stehen wir in Verbindung mit unserem Körper, gelangen auch wir wieder mehr in diese Welt und in diesen Moment.
Dabei helfen uns
unsere körperlichen Sinne,
das körperliche Handeln,
das körperliche Spüren, so
wie die Natur, Tiere oder kleine Kinder.
“Erden” - unsere Aufmerksamkeit auf den Körper oder auf die Natur richten
Wollen Sie mehr im Hier und Jetzt sein, sollten Sie ihre Aufmerksamkeit auf die körperliche Ebene richten. Siehe dazu auch einen meiner älteren Beiträge: Warum Sie auf ihre Aufmerksamkeit achten sollten?
Wir können unsere Aufmerksamkeit beispielsweise auf unsere körperlichen Sinne lenken und diese ganz bewusst erleben: An etwas riechen: “Was rieche ich?”, etwas schmecken: “Was schmecke ich?”, bewusst hinhören: “Was höre ich?”, bewusst hinsehen: “Was sehe ich?” oder bewusst hinspüren: ”Was spüre ich?”
Wir können unsere Aufmerksamkeit auch auf unsere Atmung richten und so vermehrt mit unserem Körper und mit uns selbst in Verbindung gehen.
Körperliche Tätigkeiten, vor allem jene, die nach Aufmerksamkeit verlangen, wie Holz hacken oder klettern, sind ebenfalls sehr hilfreich. Manche Handlungen fordern unsere ganze Aufmerksamkeit, sodass sie uns automatisch ins Hier und Jetzt ziehen.
Bewegung und Berührung können uns ebenfalls bei der “Erdung” unterstützen. Bewegen wir uns, merken wir, wie sich unser Körpergefühl verändert - wir nehmen uns auch körperlicher wahr.
Berührungen – wie streicheln, massieren, drücken, kneten, klopfen, … helfen uns ebenfalls, wieder mehr in den Körper zu gelangen.
Aber nicht nur unser Körper, auch die Natur wird uns unterstützen. Hinaus in die Natur gehen, in den Garten, ins Wasser, in den Wald oder auf den Berg. Mit der Natur in Kontakt kommen, wie im Garten arbeiten oder in der Erde wühlen.
Auch der Kontakt mit Tieren oder mit kleinen Kindern kann sehr hilfreich sein und uns zurück in die Gegenwart holen.
Und manchmal hilft uns auch der Kontakt zu anderen Erwachsenen.
Körper, Natur, Tiere und kleine Kinder gehören zu unseren Unterstützern, wenn es um „Erdung“ geht.
Warum ist es so schwierig für uns, einfach nur “da zu sein”?
Jetzt habe ich einiges darüber geschrieben, was uns dabei unterstützen kann, uns wieder zurück in den Körper zu holen und uns somit zu “erden”.
Aber warum ist das so wichtig?
Wir haben doch einen Körper, wir sind doch da!
Dieses “Dasein” sollte gar kein großes Thema für uns sein.
Aber dieses „einfache Sein”, dieses “einfach nur da sein“ ist eben nicht unbedingt so einfach für uns.
Wie es im bezahlpflichtigen Teil weitergeht:
Was führt uns immer wieder fort? Fort vom Körper, fort von der Erfahrung und fort von diesem Moment?
Woran erkennen wir, dass wir nicht “da sind”, dass wir bewusstseinsmäßig abwesend sind?
Warum mentale Übungen, wie sich in der Welt verwurzeln oder sein Herz zu öffnen, zwar erfahrunsintensiv und interessant sind, aber nicht unbedingt förderlich für unsere Bewusstseinsentwicklung sind?
Es gibt eine einfache Frage, die die alten Meister den Menschen gestellt haben, um diese innere Anwesenheit anzurufen …
All dies wird im bezahlpflichtigen Bereich dieses Beitrages vertieft.
Bei Interesse können Sie ein Abo auch direkt mit einer normalen Banküberweisung abschließen. Dann bitte den Betrag auf folgendes Konto einzahlen:
Kontoinhaberin: Mag. Brigitte FuchsIBAN: AT20 3600 0000 0071 9542BIC: RZTIAT22
Schreiben Sie bitte als Verwendungszweck Ihren Namen und Ihre e-mail-Adresse. Da die Bank kein “@”Zeichen kennt, bitte statt dem @ ein “Y” verwenden, damit ich die Zahlung zuordnen kann. Sobald die Zahlung auf meinem Konto eingegangen ist, werden Sie freigeschaltet.
Sollten Sie kein Abo abschließen wollen, so können Sie den vollen Beitrag für einen einmaligen Unkostenbeitrag von 7 EUR erwerben. Bei Interesse senden Sie einfach eine Mail an: blog@brigitte-fuchs.at mit der Info: “Beitrag: Erden”.